Bernhard Kempa

Bernhard Kempa

* 19.11.1920
† 20.07.2017
Erstellt von Landeszeitung Trauerportal
Angelegt am 03.08.2017
1.020 Besuche

Neueste Einträge (3)

Gedenkkerze

Trauer-Lüneburg.de

Entzündet am 03.08.2017 um 12:21 Uhr

Handball-Legende ist tot

03.08.2017 um 12:21 Uhr von Landeszeitung
Bad Boll. In einem Alter, in dem sich andere längst aufs sportliche Altenteil zurückgezogen haben, startete Bernhard Kempa wieder richtig durch. Mit 47 Jahren fing er noch einmal ganz von vorn an: „Monsieur Handball“ verschrieb sich dem Tennis – und war damit so erfolgreich wie zuvor in seiner ersten Laufbahn. Mehr als ein Dutzend Jahre nach seinen zwei Weltmeister-Titeln im Feldhandball wurde er mit dem Filzball dreimal Champion bei den Senioren und krönte sich zum Zwei-Sportarten-Weltmeister. Weltberühmt aber ist der Göppinger allein durch den Handball geworden: Als Erfinder des nach ihm benannten Kempa-Tricks. Gestern bestätigte sein langjähriger Verein Frisch Auf Göppingen den Tod der Handball-Legende am Donnerstag.
„Wir trauern um einen der größten Sportler, die Deutschland hervorgebracht hat. Was der deutsche Handball dem Spieler und Trainer Bernhard Kempa verdankt, ist kaum in Worte zu fassen“, sagte der Präsident des Deutschen Handballbundes (DHB), Andreas Michelmann. „Bernhard Kempa hat Handballgeschichte geschrieben und bleibt mit dem nach ihm benannten Kempa-Trick Teil der DNA unseres Sports.“
2015 hatte Kempa nach einem neunwöchigen Krankenhausaufenthalt seinen 95. Geburtstag mit seiner Frau Marianne, mit der er ein Jahr zuvor Diamanten-Hochzeit (60 Ehejahre) gefeiert hatte, im engsten Familien- und Freundeskreis in seinem Haus in Bad Boll gefeiert. Schon damals stand es nicht zum Besten um die Gesundheit.
Doch wie war das nun eigentlich mit dem Trick ? Bernhard Kempa war Spielertrainer in Göppingen und hatte eine Idee. „Ein Anspieler hebt den Ball über die Abwehr, sein Mitspieler springt möglichst hoch in den Wurfkreis, fängt den Ball noch im Flug mit einer oder zwei Händen und wirft ein Tor“, notierte er während eines Trainings. Weil die ganze Aktion in der Luft passierte, war der Kempa-Trick auch als „Flieger“ bekannt.
Premiere feierte der Geniestreich am 24. März 1954 bei einem inoffiziellen Länderspiel zwischen Deutschland und Schweden in Karlsruhe. In seiner Autobiografie „Ball ist Trumpf“ schrieb Kempa: „Wir haben bei Frisch Auf in Göppingen im Training immer viel ausprobiert. Auch das Training sollte Spaß machen. Und bei solchen spaßigen Übungen erfand ich den Trick.“ Noch heute klatschen und jubeln die Zuschauer, wenn die Mannschaften Tore per Kempa-Trick erzielen.
Geboren wurde Bernhard Kempa am 19. November 1920 im oberschlesischen Oppeln. Dort begann er mit 14 Jahren seine Handball-Karriere und spielte nach dem Krieg zunächst beim TSV 1860 München, wo er fast von den Fußballern abgeworben worden wäre. „Die Fußballer bekamen zum Training eine Vesper: eine Maß Bier und ein Stück Leberkäse. Das hat mir gefallen, und da habe ich ein paar Mal mittrainiert“, berichtete Kempa. Doch vor seinem ersten geplanten Spiel kehrte er den Kickern den Rücken und wandte sich wieder dem Handball zu.

Traueranzeige

03.08.2017 um 12:21 Uhr von Landeszeitung
Hier können Sie die Traueranzeige platzieren, andere Bilder hochladen oder freien Text verfassen.